Durchfluss- und Druckprüfung
Sind alle Heizkreise mit deren Vor- und Rückläufe am Heizkreisverteiler angeschlossen, kann mit der Durchfluss- und Druckprüfung begonnen werden.
- Prüfdruck: 3 bis 5 Bar
- Maximaler Druck: 10 Bar (max. 3 Stunden)
- Wasser Befüllung Durchflussmenge: 10-15 l/min
Mögliche Medien:
- Kompressor
- Pumpe mit Auffangbehältnis
- Geeigneter Hauswasseranschluss
Zur Prüfung wird jeder Heizkreis einzeln befüllt, die restlichen Heizkreise bleiben währenddessen geschlossen. Es wird zuerst der Durchfluss und anschließend der Druck kontrolliert. Sind im System undichte oder beschädigte Stellen vorhanden, wird dies mit Druckluft akustisch und mit Wasser optisch bemerkbar. Je nach Baufortschritt, Aufbau und Jahreszeit (Frost) kann die Druckluft- oder die Wasservariante sinnvoller sein.
Nachdem Fehlerstellen durch die Prüfungen ausgeschlossen wurden, empfehlen wir, die Druckluft bzw. das Wasser im System zu belassen. Während der weiteren Bauarbeiten (Putz, Trockenbau, Nassaufbau etc.) erhält man sofortige Rückmeldung, sollte eine mechanische Beschädigung auftreten. Verringert sich der Druck langsam über einen längeren Zeitraum, liegt das meist an Undichtigkeiten am Heizkreisverteiler und dessen Verbindungsteile. Wird dies ausgeschlossen, ist die Fehlerstelle ausfindig zu machen und zu reparieren.
Ablauf Druckluftprüfung mit Kompressor
- Vorbereitung:
- Öffne beide KFE-Hähne und schließe alle Tacosetter und Heizkreisventile
- Verbinde den Kompressor über einen Adapter am KFE-Hahn des Verteilerbalkens mit den Tacosettern
- Prüfvorgang Luftströmung und Luftdruck pro Heizkreis:
- Öffne Tacosetter und Heizkreisventil des zu prüfenden Heizkreises.
- Starte den Kompressor
- Prüfe, ob Luft am freien KFE-Hahn ausströmt
- Keine Luftströmung: Heizkreis auf Undichtigkeiten/Verschluss prüfen
- Luftströmung vorhanden: Durchfluss ist sichergestellt
- Schließe das Heizkreisventil am Verteilerbalken des freien KFE-Hahns
- Schalte den Kompressor beim Erreichen der gewünschten Druckhöhe aus
- Schließe den Tacosetter des Heizkreises
- Wiederhole den Prüfvorgang für jeden Heizkreis einzeln
- Abschluss:
- Öffne alle Tacosetter
- Erhöhe den Druck gegebenenfalls erneut
- Druckkontrolle:
- Prüfe den Druck nach mindestens 2 Stunden bei ausgeschaltetem Kompressor
- Hinweis: Anfänglich kann ein leichter Druckabfall von 1-2 bar normal sein
- Bei kontinuierlichem Druckabfall: Schließe alle Tacosetter und erhöhe den Druck, um Undichtigkeit am Verteiler oder Manometer zu prüfen
Ablauf Befüllen und Prüfen mit Wasser
- Vorbereitung:
- Öffne beide KFE-Hähne und schließe alle Vor- und Rücklaufventile
- Verbinde den Wasserschlauch der Pumpe/Wasseranschluss zum KFE-Hahn des Vorlaufbalkens
- Führe den Rücklaufschlauch in ein Auffangbehältnis oder Abfluss
- Prüfvorgang Wasserdurchfluss und Wasserdruck pro Heizkreis:
- Öffne Vor- und Rücklaufventil des zu prüfenden Heizkreises.
- Starte die Wasserzirkulation
- Verfolge den Wasserfluss aufmerksam und prüfe den Austritt am Rücklauf
- Keine Wasserfluss: Heizkreis auf Undichtigkeiten/Verschluss prüfen
- Wasserfluss vorhanden: Durchfluss ist sichergestellt
- Lasse das Wasser für 5 Minuten zirkulieren, um den Heizkreis zu entlüften
- Schließe das Rücklaufventil am Rücklaufbalken
- Schließe das Vorlaufventil des Heizkreises beim Erreichen der gewünschten Druckhöhe und stoppe den Wasserfluss.
- Wiederhole den Prüfvorgang für jeden Heizkreis einzeln
- Abschluss:
- Öffne alle Vorlaufventile am Vorlaufbalken
- Erhöhe den Druck gegebenenfalls erneut
- Druckkontrolle:
- Prüfe den Druck nach mindestens 2 Stunden
- Hinweis: Anfänglich kann ein leichter Druckabfall von 1-2 bar normal sein
- Bei kontinuierlichem Druckabfall: Schließe alle Vorlaufventile und erhöhe den Druck, um Undichtigkeit am Verteiler oder Manometer zu prüfen
Heizwasseraufbereitung
Das Heizwasser nimmt durch Diffusion über Rohrleitungen, Ventile und andere Verbindungen Sauerstoff auf. Daher ist es ratsam, die Heiztechnik vor Korrosion zu schützen. Mit der Zugabe eines Heizungsvollschutzes wird das Heizwasser basisch, wodurch schädliche Sauerstoffreaktionen verhindert werden.
Alternativ sind auch andere Maßnahmen zum Schutz der Heiztechnik umsetzbar:
- Einbinden eines Entgasers
- Kein Verbau von korrosionsfähigen Materialien
- Systemtrennung mittels Wärmetauscher
Erstmaliges Aufheizen
Das erstmalige Aufheizen kann je nach Projekt sehr unterschiedlich lange dauern. In der Regel variiert der Zeitraum von wenigen Stunden bis zu drei Tagen. Damit sich ein Wärmegefühl einstellt, muss die egger Flächenheizung die Oberflächen im Raum auf ein ausreichendes Maß erwärmen. Das betrifft die direkte Fläche, in der das egger System verbaut wurde, aber auch die angrenzenden Flächen, die von dieser angestrahlt werden.
Damit sich die Flächen auf die gewünschte Temperatur einstellen, muss auch die umgebende Masse die Temperatur erreichen. Dass die Heizenergie noch in die Masse des Gebäudes fließt, ist gut am Heizkreisverteiler an dem großen Temperaturunterschied zwischen Vor- und Rücklauf erkennbar.
Regelung der Heizkreise
Mit der Menge des Wasserdurchflusses regelst du die Energieabgabe für den jeweiligen Heizkreis. Damit jeder Raum die gewünschte Temperatur erhält, empfehlen wir dir folgendes Vorgehen:
- Alle Heizkreise voll öffnen
- Orientierung der Vorlauftemperatur am Raum mit höchstem Bedarf
- Individuelle Durchflussreduzierung der restlichen Räume
Wurde die richtige Einstellung für die Räume zueinander gefunden, kann diese beibehalten werden. Auf wetterbedingte Einflüsse kann nun mit einer Änderung der Vorlauftemperatur reagiert werden.